Die Dunkelelfen by Salvatore R.A

Die Dunkelelfen by Salvatore R.A

Autor:Salvatore, R.A. [Salvatore, R.A.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-04-25T16:00:00+00:00


AUF DER DUNKLEN SEITE

»IC H BIN DRIZZT…«

»Ich weiß, wer Ihr seid«, antwortete der Gelehrte, der Drizzt zugewiesene Tutor in Sorcere. »Euer Ruf eilt Euch voraus. Die meisten in der gesamten Akademie haben von Euch und Eurem Können mit den Waffen gehört.«

Drizzt verbeugte sich tief. Er war ein bisschen verlegen. »Dieses Können wird Euch hier wenig nützen«, fuhr der Gelehrte fort. »Ich soll Euch in den magischen Künsten unterrichten, die dunkle Seite der Magie, wie wir sie nennen. Dies ist als Test für Euer Bewusstsein und Euer Herz gedacht. Armselige Metallwaffen werden keine Rolle spielen. Magie ist die wahre Macht unseres Volkes!«

Drizzt nahm die Schelte ohne Erwiderung an. Er wusste, dass die Eigenschaften, deren sich dieser junge Magier brüstete, auch die wichtigsten Eigenschaften eines wahren Kämpfers waren. Physische Attribute spielten nur eine untergeordnete Rolle bei Drizzts Kampfstil. Ein starker Wille und wohlüberlegte Manöver, alles, wovon der Magier offensichtlich glaubte, nur Zauberer könnten damit umgehen, waren die Gründe für Drizzts Siege bei den Duellen.

»Ich werde Euch in den nächsten Monaten viele Wunder zeigen«, fuhr der Magier fort, »und Zauber von einer Macht, wie Ihr sie noch nie erfahren habt!«

»Darf ich Euren Namen wissen?«, fragte Drizzt und war bemüht, wegen des unauf hörlichen Stroms der Selbstverherrlichung beeindruckt zu scheinen. Drizzt hatte von Zaknafein bereits eine Menge über die Magie gelernt, vor allem aber über die dieser Klasse innewohnenden Schwächen. Aufgrund der Nützlichkeit der Magie in Situationen, die nichts mit Kampf zu tun hatten, wurde den Drowzauberern eine hohe Position in der Gesellschaft zugestanden, an zweiter Stelle hinter den Priesterinnen der Lloth. Es war auch ein Zauberer, der die Glut im Narbondel, dem Zeitmesser der Stadt entfachte, und es waren die Zauberer, die die Feenfeuer auf den Skulpturen ausgezeichneter Häuser entzündeten. Zaknafein hatte wenig Respekt vor Zauberern. Er hatte Drizzt davor gewarnt, dass sie schnell und aus großer Entfernung töten konnten, aber wenn man nahe an sie herankommen konnte, waren sie kaum in der Lage, sich eines Schwertes zu erwehren.

»Masoj«, antwortete der Magier. »Masoj Hun’ett vom Hause Hun’ett, am Beginn meines dreißigsten und letzten Jahres des Studiums. Ich werde bald als vollwertiger Zauberer Menzoberranzans anerkannt werden, mit allen Privilegien, die mir dann zustehen.«

»Also grüße ich Euch, Masoj Hun’ett«, erwiderte Drizzt. »Auch mir bleibt nur noch ein Jahr der Ausbildung an der Akademie, denn ein Kämpfer verbringt hier nur zehn Jahre.«

»Ihr habt wenig Talent«, bemerkte Masoj schnell. »Zauberer studieren dreißig Jahre, bevor man sie auch nur für erfahren genug hält, hinauszugehen und ihre Macht auszuüben.«

Wieder nahm Drizzt die Beleidigung gnädig hin. Er wollte diese Phase seiner Ausbildung hinter sich bringen, dann das Jahr beenden und von der Akademie befreit sein.

Tatsächlich empfand Drizzt die sechs Monate unter Masojs Obhut als die besten während seines Aufenthalts an der Akademie. Es war nicht so, dass er gelernt hätte, Masoj zu mögen. Der angehende Zauberer fand immer Wege, Drizzt die Minderwertigkeit eines Kämpfers vor Augen zu halten. Drizzt fühlte Rivalität zwischen sich und Masoj, so als wollte der Magier ihn auf einen zukünftigen Konflikt vorbereiten. Der junge Kämpfer überstand



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